HSP – Hochsensibilität

Bin ich nur feinfühlig, oder hochempfindlich?

Psychologischer Test: Bin ich eine HSP (Highly Sensitive Person)?

Prof. Corina Greven widmet sich diesem noch jungem Forschungsfeld „Hochsensibilität“. 1997 wurde der Begriff erstmals wissenschaftlich erwähnt, gesellschaftlich war es durch den Bestseller „Sind Sie hochsensibel?“ der US-Psychologin Elaine Aron bereits ein Thema – sie hat auch einen entsprechenden Hypersensibilitäts-Test entwickelt. Hier der Beitrag im ARD – SWR-1:

Bindungstrauma / Entwicklungstrauma

Was ist ein Bindungstrauma / Entwicklungstrauma? Z.B.:

  • eine schockartige, zu lange oder zu frühe Trennung von den Eltern (z.B. Geburtsklinik, stat. Aufenthalte)
  • ein unsicher ambivalenter oder wechselhafter Erziehungsstil
  • unsicher-vermeidende Bindungsmuster
  • ängstliche Bindungsmuster
  • Körperliche Misshandlung / häusliche oder schulische Gewalt
  • Sexueller Missbrauch
  • Emotionale Misshandlung (z.B. Schreien Lassen)
  • Körperliche Vernachlässigung (z.B. Hungern, nicht Waschen, keine Berührung)
  • Emotionale Vernachlässigung
  • Suchtmittelmissbrauch / Alkoholgebrauch im Haushalt
  • Psychische Erkrankungen im Haushalt
  • Trennung oder Scheidung der Eltern
  • Inhaftiertes Haushaltsmitglied
  • (s.a. die klinische ACE-Studie zur Einordnung von Kindheits-Traumata)

In der therapeut. Anwendung finden wir zunächst Ihr Bindungsmuster heraus und betrachten, auf welche Bereiche Ihres Beziehungslebens sich dieses auswirkt. Zur Auflösung der Traumasymptome arbeitet SATe (Somatic Attachment Training experience) mit einer sanften, schrittweisen Entladung der im Körper gebundenen Energie. Auf dieser Grundlage werden Sie verheilende und korrigierende Erfahrungen machen, so dass Sie aus diesen Bindungsmustern heraus und zu einer sicheren Bindungsfähigkeit gelangen können.

Die Macht der sanften Berührung

Berührungen prägen unser ganzes Leben.

Sie machen uns zu sozialen Wesen und beeinflussen, wie wir Stress oder Schmerzen wahrnehmen, wem wir vertrauen, wen wir lieben.

In einer Zeit des Social Distancing ergründen Forscher, welche Prozesse Berührungen in uns auslösen – und was mit uns passiert, wenn sie fehlen.

Sanfte Berührungen sind lebenswichtig für uns Menschen. Sie schaffen für Babys den ersten Kontakt zur Welt und geben ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit. Sie beeinflussen, wie wir Stress oder Schmerzen wahrnehmen, wie gut unser Immunsystem funktioniert, wem wir vertrauen. Eine Berührung kann einen Menschen selbst dann noch erreichen, wenn er kaum mehr mit der physischen Welt verbunden ist.

Vor allem starke Gefühle wie Liebe oder Mitgefühl können über Berührungen besser vermittelt werden als durch Worte, Mimik oder Gestik.
In einer Zeit des Social Distancing gewinnt Berührungsforschung zunehmend an Relevanz. Was macht es mit uns und unseren Beziehungen, wenn wir Distanz halten sollen?

Forscherinnen und Forscher erkunden, welche Rolle Berührungen für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden spielen und welche Folgen es haben kann, wenn sie fehlen.
Neben dem Tastsinn verfügt der Mensch über ein hoch spezialisiertes System ausschließlich zur Wahrnehmung von sanften Berührungsreizen. Wie kommt es, dass es sich so unterschiedlich anfühlt, wenn uns ein nahestehender Mensch berührt oder irgendein Fremder? Ob wir gerade mit unserem Partner streiten oder harmonieren?

Was passiert da in unserem Gehirn – und welche Rolle spielt das Gehirn selbst dabei? Hinter einem Gefühl, das uns so intuitiv, so selbstverständlich erscheint, steckt ein raffiniertes Wechselspiel zwischen Nervenfasern, Rückenmark und Gehirn, das noch immer viele Fragen für Forscherinnen und Forscher aufwirft.

Smartphone und Internet können heute zwar eine gewisse Form von Nähe und Verbundenheit mit Familie und Freunden vermitteln. Doch physische Nähe können sie nicht ersetzen.

Link zum Film in der arte-Mediathek hier:

(Regie: Dorothee Kaden, Autor:in Kaden, Dorothee, Deutschland, 2020)

Wir sind die Kuschel-Revolution

Mit Fremden kuscheln? Geht das?

Vor einem Jahr hat Dirk aus Köln Kuschelpartys für sich entdeckt: Treffen, bei denen sich Menschen anfassen, kraulen und in den Armen liegen. Voraussetzung ist gegenseitiges Einverständnis. „Für mich ist das eine gute Übung, wirklich aus dem Kopf rauszukommen und mein Herz zu öffnen“, sagt der 35-jährige Schornsteinfeger.

Um die Sehnsucht nach menschlicher Nähe zu stillen, treffen sich wie Dirk immer mehr Menschen zum Kuscheln. Manche von ihnen sind Single, aber auch Paare schätzen den absichtslosen, nicht-sexuellen Kontakt. ARD-Mediathek Film-Link hier:

(Bild: WDR / Renate Werner)

Kuschelpartys: brechen sie ein altes Tabu? (WDR-Doku)

„Ja, du darfst hier fremd kuscheln“, erzählt die 29-jährige Lisa. Mit ihrem Mann Paul besucht die junge Mutter regelmäßig Kuschelpartys: Treffen, bei denen sich Menschen anfassen, kraulen und in den Armen liegen. „Es geht hier ja nicht um Sex“, fügt Paul hinzu.

Nachdem ihr kleiner Sohn geboren war, hat sich ihre Beziehung verändert. Jetzt suchen Lisa und Paul nach Erfahrungen, die sie bereichern – aber trotzdem die Ehe nicht gefährden. Mit Fremden kuscheln? Geht das?

Auch Dirk aus Köln hat Kuschel-Events für sich entdeckt: Voraussetzung ist gegenseitiges Einverständnis. „Für mich ist das eine gute Übung, wirklich aus dem Kopf rauszukommen und mein Herz zu öffnen“, sagt der 35-jährige Schornsteinfeger. Um die Sehnsucht nach menschlicher Nähe zu stillen, treffen sich immer mehr Menschen zum Kuscheln. Denn in Zeiten von digitalen Verbindungen fassen viele Menschen ihr Tablet häufiger an als ihre Liebsten.

Studien zufolge fühlen sich wohl deshalb heute immer mehr junge Leute einsam. Dabei brauchen wir, um uns zugehörig zu fühlen, menschliche Berührungen und Körpererfahrungen. Wer nahbar ist und lebendig, der existiert. Nicole, zweifache Mutter aus Mönchengladbach, ist so begeistert vom Kuscheln, dass sie sich in Berlin zur Kuscheltherapeutin ausbilden lässt. „Das Wichtigste, das wir lernen, sind Grenzen. Die eigenen und die der anderen. Wie will ich berührt werden, was mag ich, was nicht?“ Die 53-Jährige hofft, irgendwann mit Einzelstunden und Kuschelpartys Geld zu verdienen.

Kuscheln wird völlig unterschätzt. Doch absichtslose körperliche Nähe verändert Liebe, Partnerschaft und Freundschaften. Brauchen wir also eine Kuschel-Revolution? (Ein Film für Menschen hautnah von Renate Werner. Dieser Film wurde im Jahr 2023 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

(Ein Film für Menschen hautnah von Renate Werner. Dieser Film wurde im Jahr 2023 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.)

Das 3 Säulen-Modell zur Analyse von Beziehung(en)

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft, München

Das „3 Säulen Modell“ zur Analyse von Beziehungen:

  1. Säule = Soziales / Liebe / Kollegen: hier vergibst du bis zu 33% 
  2. Säule = Umfeld: z.B. wie weit fährst du, wie ist das Büro, der Weg zu ihr, die Wohnung, kommt die Freundin auch zu dir, etc. etc. max. 33% 
  3. Säule = Deine (nur! deine) Bedürfnisse: wie weit werden sie erfüllt, auch wieder bis zu 33%. 

Dann (nach einigen Tagen / Wochen Prozente vergeben): 

a) 80-100 %: alles in Butter 

b) 50-80 % : dort besteht Handlungsbedarf zur Veränderung 

c) unter 50%: die Beziehung sofort beenden! 

Diese Analyse hilft mir nicht nur beim Wohnen / WG  / Beziehungen, sondern natürlich auch in der Arbeit: hier ist das Soziale die Kollegen, das Umfeld der Arbeitsplatz (hell, dunkel, schön, Einzelbüro, kurzer Weg zur Arbeit etc. etc.), und mein Bedürfnis natürlich die Bezahlung 😉 

Filmtip „Finde Dich“

Joseph Campbell´s Film „Finde Dich“ über die Heldenreise

Der Film „FINDE DICH“ lädt den Zuschauer ein, den Held in sich selbst zu entdecken und ungeahnte Kräfte freizusetzen.

Inspiriert durch die Lehren von Joseph Campbell, einem bekannten US-Professor und Autor, der vor allem durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Mythologie bekannt geworden ist, begann Regisseur Patrick Takaya Solomon 2009 mit dem Film. Herausgekommen ist vier Jahre später eine Reise durch die bekannten Heldengeschichten unserer Zeit, von „Matrix“ über „Star Wars“ bis hin zu „Herr der Ringe“.

Der Film zieht Parallelen von Hollywoods Heldengeschichten, zu dem Geheimnis, das sich hinter den Auserwählten verbirgt und offenbart das einzigartige Potenzial, welches in jedem Menschen innewohnt. Der weltberühmte Mythenforscher entdeckte, dass in den uralten Erzähltraditionen aller Kontinente sozusagen ein Masterplan der inneren Entwicklung des Menschen verborgen ist: die Heldenreise; eine psychologisch erstaunlich exakte Landkarte der Transformation des menschlichen Bewusstseins, hin zu den kosmischen Wurzeln des Menschseins. Sie bildet die Grundlage vieler Mythologien und Märchen und jeder kennt sie aus den wahrhaft transformierenden Episoden des eigenen Lebens: die Heldenreise; oder der Weg des spirituellen Erwachens.

In unvergesslichen Bildern und eindringlichen Worten zeigt dieser Film: Wir alle sind diese Helden, die aus der Erfahrung des Mangels und der Krise zu einem besseren, sinnerfüllten Leben finden können. Die Heldenreise nimmt uns mit in die Welt der archetypischen Bilder und des Losgelöstseins von irdischer Schwere. Dieser faszinierende Film zeigt, dass wir alle die Wandlungskraft des inneren Erwachens erfahren können. In Form einer spannenden Geschichte zeichnet er die Stationen nach, geleitet von den Worten Joseph Campbells und durch Auftritte bekannter spiritueller Lehrer, aber auch von Menschen, die konsequent ihre Visionen leben dürfen. Ein wahrhaft inspirierender Film hin zur Selbstfindung eines jeden Zuschauers.

„Der heilige Gral ist näher als wir denken! Wir dürfen nur bereit sein unsere Lebenspläne loszulassen, damit das Leben eintreten kann, das auf uns wartet.“ (Joseph Campbell) 

Einführung Gestalttherapie

Was ist eigentlich die Grundlage in der Gestalttherapie, und mit welchen Methoden arbeitet Sie?

Die Gestalttherapie knüpft am Hier und Jetzt des Klienten, an seiner Stimme, seiner Gestik und seinen Emotionen an und geht in den Dialog mit ihm. Die umgangssprachlich auch „Gestalt“ genannte Therapieform gehört zu humanistisch-psychologischen Methoden.

In Abgrenzung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, zur psychoanalytischen Therapie und zur Verhaltenstherapie betrachten Gestalttherapeut/innen den Klienten nicht als Kranken.

Gestalt betrachtet den gesamten Menschen als Ratsuchenden, der sich auf den Weg begibt, seine Ängste zu verstehen, seine Zwänge zu besiegen und sein mangelndes Selbstvertrauen wieder aufzubauen.

Gestalt: Ein Verfahren der Moderne aus den Erfahrungen der Kriege

Entwickelt wurde die Gestalttherapie in den 1940er Jahren von den Psychoanalytikern Friedrich Salomon „Fritz“ Perls (1893-1970) und Laura Perls (1905-1990), gemeinsam mit dem Soziologen Paul Goodman (1911-1972), dem Psychologen Ralph F. Hefferline und anderen. Als „Gründungsdatum“ gilt die Veröffentlichung ihres Buches „Gestalt Therapy – Excitement and Growth in the Human Personality“ (1951), 1979 erstmals in Deutsch veröffentlicht unter dem Titel „Gestalt-Therapie – Lebensfreude und Persönlichkeitsentfaltung“*.

Hier eine schöne Übersicht aus dem ebook „Angst verstehen“ von Dr. Jan Martin